Über 75 Jahre Systemlösungen in Metall

16.12.2020

H.P. Kaysser fertigt Booster der
HPC Ladestationen von ads-tec

Der Sportwagen unter den E-Ladestationen

Mit Höchstgeschwindigkeit und ebensolcher Power lädt das Schnellladesystem HPC-Booster und Dispenser von ADS-TEC Energy moderne Elektrofahrzeuge. Die Ladezeiten entsprechen dann annähernd denen normaler Tankvorgänge. Für die zuverlässige Gehäusefertigung des Speichers hat sich das Unternehmen die Experten von H.P. Kaysser als Partner ins Boot geholt. Die stellen sicher, dass beim aktuellen Großauftrag Autofahrer überall auf der Welt ihren Elektrosportwagen in Rekordzeit aufladen können – und das aus einem gewöhnlichen Stromanschluss heraus.

„Wir freuen uns, für einen solchen Großauftrag eines so renommierten Kunden als zuverlässiger und erfahrener Partner aus der Region einen wichtigen Beitrag leisten zu können“, betont Thomas Kaysser, Geschäftsführer von H.P. Kaysser aus Nellmersbach. Sein Unternehmen fertigt den Speicher einer neuen Schnellladesäule von ADS-Tec. Das innovative Unternehmen, an dem auch Bosch beteiligt ist, hat das speicherbasierte Schnellladesystem HPC entwickelt, das E-Fahrzeuge mit bis zu 320 kW Ladeleistung in Rekordzeit auflädt. Damit sind die Ladezeiten für E-Fahrzeuge beinahe so schnell wie bei einem normalen Tankvorgang. HPC besteht aus einer Dispenser genannten Ladesäule und einem innovativen 140 kWh-Speicher „HPC-Booster“, der die Ladeenergie speichert und schnell abgibt. Als innovatives Schnellladesystem auf dem Markt bezieht HPC dabei seinen Strom aus einem gewöhnlichen Stromanschluss in der Niederspannung. Aktuell werden rund 500 Stationen für einen  deutschen Sportwagenhersteller in der ganzen Welt hergestellt.

Ein Zwischenspeicher ermöglicht kurze Ladezeiten

Doch das ist nicht alles, was H.P. Kaysser dazu beiträgt. Weil das führende mittelständische Blechbearbeitungsunternehmen seit jeher über den Tellerrand hinausblickt, sind die Experten schon in der Entwicklungsphase dabei. Der Blechbausatz für ein System umfasst 91 Blechteile, fünf Schweißbaugruppen und sieben Vormontagebaugruppen. In einer extra bereitgestellten Halle werden Blechteile und Baugruppen zu einem Gehäuse mit 1,5 x 1,5 Meter Grundfläche und etwa zwei Meter Höhe zusammengebaut. „Da gab es im Vorfeld manche knifflige Aufgabe zu lösen“, erzählt Kaysser.

Der doppelwandige und isolierte untere Teil des Gehäuses, der später meist im Erdreich versteckt ist, beherbergt alleine die Klimatisierung für die je 40 Batterien und das flüssigkeitsgekühlte Ladekabel. „Wir verbauen mehrere hundert Meter Kabel und Schläuche, die vor Auslieferung des Booster-Gehäuses alle auf Dichtheit und Funktionalität geprüft werden“, betont Montageleiter Alexander Krammer. Jedes der 40 Batteriefächer hat zudem ein Kühlblech für die Luftzirkulation. „Dies war eine der großen Herausforderungen, wie das bei diesen Abmessungen untergebracht werden kann“, erinnert sich Kaysser-Verkaufsleiter ppa. Frank Niedermaier. „Hier haben wir eine vielbeachtete Lösung gefunden.“ Im oberen Teil befinden sich die Aufnahmen, Halterungen und Vorrichtungen für Batterien, Pumpen und Computer. Dort sind auch integrierte Umrichter, Energiemanagement-Einheit, Security Firewall und Kommunikationseinheit via Mobilfunk untergebracht, was ADS-TEC in Dresden endmontiert.

Energieversorger und Discounter an Ladetechnik interessiert

Für das intelligente, innovative Schnellladesystem erwartet ADS-Tec weitere Aufträge, zum Beispiel von Stadtwerken, Energieversorgern, Bundesländern, Städten und Kommunen sowie von großen Discountern, die das schnelle Beladen während des Einkaufs anbieten. Für ADS-TEC Geschäftsführer Thomas Speidel steht fest: „Schnellladen wird das Kernelement für eine funktionierende und flächendeckende E-Mobilität. Gerade speichergestütztes Hochleistungsladen an Niederspannung sei vielerorts aus Platz- und Kostengründen die beste Lösung.“ Und Thomas Kaysser ergänzt:

„Bei innovativen Zukunftsthemen, bei denen ein mitdenkender Fertigungspartner statt eine verlängerte Werkbank gefordert ist, bringen wir unsere Expertise gern weiterhin ein.“

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